Süsse Gefahr – Schokoladenvergiftung

Ein Sonntag im Dezember – „Lili“, eine ältere Labradorhündin, wurde uns notfallmässig in die Praxis gebracht, weil sie krampfartige Anfälle hatte. Nachdem die Familie ein paar Stunden weg war, fanden sie Lili bei der Rückkehr während des vermeintlich epileptischen Anfalls vor.

Auf Nachfrage waren keine giftigen Substanzen im Haus, die Lili hätte fressen können. Wir stabilisierten die Patientin mit Infusionen und verabreichten ihr krampflösende Medikamente. Zum Glück verbesserte sich ihr Zustand schnell und die Krämpfe liessen nach. Zur weiteren Überwachung, blieb Lili stationär in der Praxis.

Ein paar Stunden später löste sich das Rätsel, Lili hatte den Schokoladen-Adventskalender der Tochter geplündert! Insgesamt hatte sie ca. 140g Schokolade gefressen.

ACHTUNG: Schokolade ist für Hunde (und auch für Katzen!) giftig! Sie enthält den Wirkstoff Theobromin, welcher in genügender Menge und Art (Kakaogehalt) toxisch wirkt und im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen kann.

Vorgehen:
In jedem Fall den Tierarzt kontaktieren. Wichtig ist es, die Menge und Art (Kakaogehalt) der gefressenen Schokolade zu eruieren. Kurz nach der Einnahme der Schokolade kann ein Medikament verabreicht werden, welches innert wenigen Minuten zum Erbrechen führt. Ein schnelles Handeln ist wichtig, damit die giftige Substanz nicht weiter in den Blutkreislauf gelangt. Weitere Massnahmen sind danach selten nötig.

Der Versuchung, die leckere Schokolade zu probieren, unterliegen also nicht nur wir Menschen. Nur leider ist der Genuss für unsere Vierbeiner nicht ganz ungefährlich! Im Fall von Lili, ist zum Glück alles nochmal gut gegangen und sie konnte schon am nächsten Tag wieder nach Hause entlassen werden.

Wir hoffen, dass die Tochter einen neuen Schokoladen-Adventskalender bekommen hat! 😊

Praxis-Model “Mailo”
Bitte nicht nachmachen 😉